Im folgenden werde ich auf typischen Probleme in der
Mittelmeerregion eingehen, zu denen
Leishmaniose genauso zählt, wie
Ehrlichiose und das Problem mit den
Prozessionsraupen.
Leishmaniose canina, oder auch Mittelmeerkrankheit
Diese Infektionskrankheit
wird von der Sandmücke übertragen. Die Sandmücke ist von etwa
von Mai bis September aktiv. Dabei handelt es sich um eine
kleine, gelbe Fliege, deren Stiche relativ schmerzhaft sind.
Diese merkt sowohl Mensch, als auch Hund. Sie ist überwiegend in
den Nächten unterwegs und bis kann ca. zur 4. Etage hoch fliegen.
Durch ihre geringe Körpergröße, besteht besondere Gefahr in
windarmen Gebieten. In Meernähe, wo ständig ein leichter Wind
geht und in höheren Gebäuden, wo die Windbewegungen ebenfalls
deutlicher zu spüren sind, ist die Gefahr geringer. Wie alle
Fliegen lieben sie jedoch feuchte Gebiete. Wenn die Fliege
Träger der Krankheit ist und ein Tier sticht, dann wird die
Krankheit auf das Tier übertragen. Die Krankheit kann sich dann
ganz verschieden äußern. Prinzipiell muss der Hund gar keine
Reaktionen zeigen, kann aber trotzdem infiziert sein. Allerdings
sind bestimmte Reaktionen auffallend und auch häufig. Dazu
zählen unter anderem starke Hautveränderungen, häufig begleitet
von starkem Juckreiz. Teilweise kratzen sich die Hunde aufgrund
der Hautreizungen so lange, bis sie bluten. Auch kann an einigen
Stellen durchaus das Fell ausgehen, oder Hautverfärbungen durch
Pigmentverlust können auftreten. Diese wiederum sind besonders
an der Nase und in den Augenbereichen zu erkennen, da dort kein
Fell wächst. In schlimmen Fällen kann es zum Nierenversagen
führen. Die Krankheit ist prinzipiell nicht heilbar, jedoch
können die heute verfügbaren Medikamente bei rechtzeitiger
Erkennung die Krankheit oft eindämmen und der Hund kann über
viele Jahre hinweg ein nahezu unbeschwertes Leben führen. Wenn
nur die Diagnose der Leishmaniose gestellt wurde besteht also
noch kein Grund sein Tier einzuschläfern. Nur wenn der Hund
schon direkt ein Nierenversagen hat, sollten Sie mit ihrem
Tierarzt über eine mögliche Beendigung der Qualen und Schmerzen
durch Einschläferung sprechen, denn chronisches Nierenversagen
ist im Normalfall tödlich und kann sehr qualvoll für ihren Hund
sein. Sollten Sie einen Hund aus Spanien adoptiert haben,
versuchen sie bei Feststellung der Krankheit möglichst einen
Tierarzt zu finden, der bereits Erfahrung mit Leishmaniose hat.
Denn nicht jeder Tierarzt hat in Deutschland bereits Hunde mit
dieser Krankheit behandelt und kennt mögliche Auswirkungen auf
andere Medikationen oder Reaktionen des Hundes.
Vom Hund wird die Krankheit
übrigens nicht auf den Menschen übertragen. Bei Hunden
untereinander kann die Krankheit über die Muttermilch
weitergegeben werden, ansonsten ist ausschließlich die
Sandfliege für eine Übertragung verantwortlich.
Vor der Sandfliege kann man
sich nur begrenzt schützen. Kaum geeignet sind die
Fliegengitter, da die kleinen Fliegen durch die Maschen
schlüpfen können. Insektensprays und Insektenstecker sind eine
Variante. Aber sie sollten in gefährdeten Gebieten ihre Hunde
auch nicht nachts draußen schlafen lassen, natürlich auch nicht
auf Balkon oder Terrasse. Seit einigen Jahren gibt es auf dem
Markt ein Insektenhalsband, welches speziell den Stichen dieser
Sandfliegen vorbeugen soll. Natürlich hilft es auch gegen die
sonstigen Insekten. Es ist inzwischen über den Tierarzt in fast
allen europäischen Ländern zu bekommen. Das Halsband sollte
schon vor dem Besuch in Spanien angelegt werden, damit die
Wirkung auch entsprechend eintreten kann. Der Preis ist in den
einzelnen Ländern unterschiedlich. Vergleiche von mir ergaben in
Holland einen Preis von ca. 18 Euro, Deutschland ca. 20 Euro und
Spanien ca. 24 Euro. Die Halsbänder gibt es in drei
verschiedenen Längen, Hersteller ist die Firma Intervet,
der Name der Halsbänder ist Scalibor.
Nachgewiesen kann
Leishmaniose nur durch einen Bluttest. Wer in Spanien lebt, wird
von einigen Tierärzten angehalten diesen Test alle sechs Monate
durchführen zu lassen. Allerdings reicht wohl einmal jährlich
aus. Sinnvoll ist es, den Test Ende des Jahres durchführen zu
lassen, also nach der Fliegensaison, um so eine mögliche
Infektion rechtzeitig feststellen zu können und entsprechend vor
Ausbruch der Krankheit reagieren zu können.
Viele Hunde werden aus den
südlichen Ländern aus den Tierheimen gerettet, aber oft
adoptieren auch Auswanderer einen Straßenhund. In beiden Fällen
ist ein Test sinnvoll, auch wenn das Tierheim versichert, das
der Hund frei von Leishmaniose ist. Manche Tierheime bieten einen
Leishmaniose Test mit an, genau wie zahlreiche Tierschutzorganisationen die Tests vor
Einfuhr von Hunden durchführt. Ein solcher Test ist sinnvoll und
empfehlenswert, auch wenn er
natürlich Geld kostet.
Sollte der Hund positiv auf
die Krankheit getestet werden, sieht die Behandlung im
Normalfall so aus, dass eine Intensivbehandlung mit Gucantim per
Injektionen über einen Zeitraum von zwei Wochen durchgeführt
wird. Alternativ kann man mit Mitelforan in Tablettenform
behandeln. Obwohl die Injektionen durchaus zu Hause selbst
verabreicht werden können, ist eine regelmäßige Kontrolle in
dieser Phase durch den Tierarzt ratsam, da die Medikamente
teilweise starke Nebenwirkungen verursachen können. Die teils
heftigen Nebenwirkungen verschwinden nach dem Absetzen der
Medikamente schnell wieder und obwohl der Hund sich in dieser
Zeit definitiv unwohl fühlen wird, ist es die einzige
Möglichkeit der Behandlung und als Alternative steht bei Krankheitsausbruch der Tod.
Anschließend an diese
Intensivbehandlung wird dem Hund Alopurinol verabreicht. Dieses
Medikament wird in Form von Tabletten oft über Jahre gegeben,
Nebenwirkungen treten hier eher selten auf.
Weitere Medikamente sind Aminosidina
(Antibiotikum), Vitamine und Prednisilon (bei Nierenschäden)
Bei Menschen ist die
Übertragung eher selten, auch wenn in Afrika Kinder durchaus an
Leihsmaniose sterben, so handelt es sich doch fast
ausschließlich um Kinder die unter anderen Krankheiten leiden,
die ihr Immunsystem bereits im Vorfeld extrem angegriffen haben.
Was wenn der Hund positiv getestet wird? Die bisher
beschriebenen Dinge zeigen die Möglichkeiten, wie die Krankheit
verläuft und die Behandlung. Aber muss ich wegen einem positiven
Test den Hund zurücklassen? Muss er sterben? Nein, dass muss er
nicht. Entgegen vieler Aussagen von Tierärzten in Deutschland
muss der Krankheitsverlauf keineswegs dramatisch sein, bei
Behandlung bricht die Krankheit meist gar nicht erst aus. Die
Tierärzte in Deutschland wissen das, was ihnen im Studium
vermittelt wird und dort werden sie natürlich auf die negativen
Fälle und den dramatischen Verlauf von Krankheiten geschult.
Wichtig ist der Blutwert. Bis zu einem Wert von 1/40 gilt der
Hund als negativ, alles was darüber liegt ist positiv, also
Träger der Krankheit. Es gibt durchaus Werte mit 1/4000 bei
Hunden, denen es rundum gut geht. Schauen sie sich den Hund an
und entscheiden dann. Ein behandelter Hund kann normal altern
und der beste Freund des Menschen sein, über viele Jahre. Jedoch
ist es genau wie bei z.B. Borriolose - er ist Träger und die
Krankheit kann ausbrechen, dann sollte man für seinen
Hund da sein und ihm auch die medizinisch notwendige Hilfe eines
Fachmannes zukommen lassen können.
Prozessionsraupen
In einigen
Gebieten Spaniens können die Prozessionsraupen (Procesionaria
del pino) aufgrund ihrer Häufigkeit durchaus als
gefährlich eingestuft werden. In diesen gefährdeten Gebieten
versuchen die Verwaltungsorgane auch entsprechende
Gegenmassnahmen einzuleiten. Auf den Balearen wurden 2008 20
Millionen Hektar Wald behandelt. Die Prozessionsraupe kann für
Mensch wie Hund durchaus ein Risiko darstellen, allerdings sind
die Gefahren wohl als geringer einzustufen, als man beim Studium
der Presse und einzelner Berichte glauben könnte.
Sobald es in
den ersten Monaten des Jahres wärmer wird, verlassen die
Prozessionsraupen ihre kokonartigen Nester in den Pinien und
wandern einer Prozession gleichend hintereinander auf
Nahrungssuche umher. Ein Blick in die unteren Astregionen von
Nadelbäumen verrät dem Urlauber demnach schnell, ob er, bzw.
sein Hund sich besonders vorsehen sollte.
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- Foto:
www.spanien-holidays.de
Ein Falter
mit dem wunderbar klingenden Namen Thaumetopoea pityocampa,
auch Kiefernspinner genannt,
ist die Ursache dieser
Plagegeister. Dieser Falter ist weder schön noch auffällig, er
ist in der Zeit zwischen Juni und August aktiv und legt seine
Eier in einem Gelege an Kiefernnadeln ab. Je nach Temperaturen
muss man dann ab Januar oder Februar mit dem Schlüpfen der
gefürchteten kleinen Raupen rechnen. Es wurden aber auch schon
aktive Raupen im Dezember gesichtet. Die Raupen ziehen dann,
eine hinter der anderen, auf Nahrungssuche durch die nahe
Umgebung und fressen dabei ganze Kiefern leer. Bei
entsprechender Verbreitung, kann das zum Absterben einzelner
Bäume, aber auch ganzer Waldteile führen. Das ist auch der Grund
für den Kampf gegen die Raupen, nicht wie man vermuten könnte
der Schutz von Mensch und Tier.
Die Raupen sind mit feinen,
giftigen Haaren ausgesattet, die sie bei einer möglichen
Bedrohung bis zu 3m weit "abschiessen" könnne. Die Haare sind
aufgrund ihrer Grösse so leicht, dass sie sich sehr lange in der
Luft halten können. Auf keinen Fall sollte man den Raupen zu
nahe kommen, auch wenn ihre Prozessionen für uns Menschen
interessant aussehn mögen. Eine Berürung sollte allerdings in
jedem Fall unterbnden werden. Das Eiweissgift führt im
Normalfall zu unangenehmen Reaktionen wie
Juckreiz und Hautauschlag, aber es können auch
allergischen Reaktionen wie Atembeschwerden hervorgerufen
werden. Besonders gefährdet sind natürlich wir
Hunde und Katzen, da diese mit der Nasen
am Boden den Raupen und somit auch dem Gift sehr viel näher
sind. Nase und Schleimhäute der
Vierbeinern sind nicht nur besonders empfindlich, sondern auch
ein sehr viel leichteres Ziel als andere Körperteile, die das
Fell an diesen Stellen fehlt.
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- Foto:
www.spanien-holidays.de
Als
Erstbehandlung sollte die betroffene Stelle mit lauwarmem Wasser
abgespült
werden. Je nach Reaktion ihres Tieres,
wäre einen Tierarzt ratsam,
der dann über eine mögliche notwendige Behandlung entscheiden
kann. Die dort angesiedelten Tierärzte sollten sich entsprechend
auskennen. Neben Schwellungen von Nase, Zunge und Rachen werden
die Tiere Juckreiz verspüren. Allerdings kann das Krankheitsbild
auch bis zu Fieber, Augenentzündungen, Atembeschwerden und
Schock führen. Aus diesem Grund sollten Spaziergänge in
den Abendstunden speziell Anfang des Jahres nicht in der Nähe
von Kiefernwäldern stattfinden.
Die Behandlung erfolgt in schlimmen Fällen mit Cortison.
In
all unseren Jahren
in Spanien haben wir
bisher nur wenige Nester gesehen, was
vermutlich an der
Gegend liegt. Auch kenne ich persönlich keine Menschen oder
Tiere, die schon negative Erfahrungen mit den Raupen machen
mussten. Trotzdem halten sich die Geschichten hartnäckig und das
ganz sicher mit Recht. Denn spätestens beim Gespräch mit einem
Tierarzt wird man verschiedenste weniger schönen Fällen
erfahren.
Zur sicheren Bekämpfung im direkten Umfeld ist es notwendig, das
gesamte Aststück samt dem Kokon zu entfernen und sofort zu
verbrennen. Dies ist die einzige Methode, die schnell und
einfach durchzusetzen ist.
Ehrlichiose
Die braune Hundezecke
überträgt die Erreger ins Blut des Hundes, wo diese die
Blutkörperchen befallen. Betroffen sein können alle Hunde, von
Welpen bis „Grauschnauzen“, von Mops bis Berner Sennenhund. Die
Symptome sind unterschiedlich. Häufig leiden die Hunde unter
Müdigkeit und Fieber, auch fehlt der Appetit. Aber es kann auch
Nasenbluten, Anämie, Erbrechen, Abmagerung oder Nasenausfluss
als äussere Merkmale auftreten. Im Inneren des Hundes können
Blutungen an allen Organen vorkommen, deshalb ist eine schnelle
Blutuntersuchung bei Verdacht notwendig. Die Inkubationszeit
beträgt zwischen einer und drei Wochen. Ein Test kann frühestens
10 Tage nach der Infektion erfolgreich durchgeführt werden.
Ehrlichose ist im Normalfall heilbar. Die Behandlung besteht aus
zwei Medikamenten und muss nach 2 Wochen wiederholt werden. Bei
Hunden mit empfindlichen Magen sollte evtl. ein magenschonendes
Mittel parallel verordnet werden.